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Kiew und Moskau berichten über neue militärische Auseinandersetzungen

Die von Kreml-Chef Wladimir Putin verkündete Feuerpause, die vor dem Gedenken an den Weltkrieg in Moskau ausgerufen wurde, scheint in der Nacht von beiden Konfliktparteien missachtet worden zu sein. Laut der Ankündigung Putins sollten seit Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) die Waffen schweigen. Dennoch meldeten die ukrainischen Luftstreitkräfte nach dieser Frist weitere Bombenabwürfe russischer Flugzeuge über der Region Sumy.

Gleichzeitig berichtete der Gouverneur von Lipezk, Igor Artamonow, auf Telegram über nächtliche Angriffe und einen Drohnenalarm in der westrussischen Region. Die Informationen beider Seiten sind bislang nicht unabhängig verifiziert worden, was die Komplexität der Situation verdeutlicht.

Feierlichkeiten und geopolitische Spannungen

Die von Russland einseitig ausgerufene Feuerpause ist im Kontext der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Der Höhepunkt dieser Festlichkeiten wird morgen eine große Militärparade in Moskau sein. Trotz Putins Ankündigung wies die ukrainische Regierung das Angebot einer Feuerpause zurück und erklärte, sie könne die Sicherheit der Besucher der Parade nicht garantieren. Dies zeigt die anhaltende Spannungen zwischen den beiden Ländern und die Skepsis gegenüber den Absichten Russlands.

In Kiew wird, ähnlich wie in Washington, Putins Vorstoß als nicht ernst gemeinter Versuch angesehen, eine Friedensregelung einzuleiten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte in einer Videobotschaft, dass der Vorschlag einer Waffenruhe von 30 Tagen weiterhin auf dem Tisch liege. „Wir ziehen diesen Vorschlag nicht zurück, der der Diplomatie eine Chance geben könnte“, sagte Selenskyj am Abend zuvor. Diese Aussage verdeutlicht den Willen der Ukraine, eine diplomatische Lösung zu verfolgen, während gleichzeitig die Realität des Konflikts weitergeht.

Putins Treffen mit internationalen Gästen

Während in Moskau die letzten Vorbereitungen für die Militärparade auf dem Roten Platz laufen, trifft sich Putin mit ausländischen Gästen, die zu den Feierlichkeiten angereist sind. Besonders hervorzuheben ist das bilaterale Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, der als wichtiger Gast gilt. Diese Gespräche könnten sowohl politische als auch wirtschaftliche Dimensionen haben, insbesondere im Kontext der geopolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen.

Der 9. Mai wird in Russland als Tag des Sieges gefeiert, was auf die zweite Unterzeichnung der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst zurückgeht, die auf sowjetischen Wunsch hin erfolgte. Diese historischen Hintergründe unterstreichen die symbolische Bedeutung des Datums für Russland und die damit verbundenen Feierlichkeiten, die jedoch im Schatten des aktuellen Konflikts stehen.

Quelle: https://orf.at/stories/3392822/

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