
Trump bezeichnet Fed-Vorsitzenden nach Zinspause als „Dummkopf“
Nach der jüngsten Zinspause der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sieht sich der Vorsitzende Jerome Powell scharfer Kritik aus dem Weißen Haus ausgesetzt. US-Präsident Donald Trump äußerte sich über die sozialen Medien zu Powell und bezeichnete ihn als „Narren“ und „Dummkopf, der keine Ahnung hat“. Trotz dieser harschen Worte fügte Trump hinzu, dass er Powell dennoch mag. Diese Äußerungen erfolgten im Kontext von Trumps wiederholten Forderungen nach einer Zinssenkung, die er unter anderem mit den gesunkenen Energiekosten und seiner Zollpolitik begründete.
Der Präsident hatte erst vor wenigen Tagen erneut Druck auf die Federal Reserve ausgeübt, um die Zinsen zu senken. Diese Forderungen stehen im Einklang mit Trumps wirtschaftlichen Zielen, die auf eine Stimulierung des Wachstums abzielen. In der Vergangenheit hatte der Präsident bereits mehrfach die Zinspolitik der Fed kritisiert. Die Spannungen zwischen der politischen Führung und der Zentralbank sind nicht neu, da die Unabhängigkeit der Fed oft in Frage gestellt wird, insbesondere während wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Reaktionen der Federal Reserve
Jerome Powell reagierte auf die Äußerungen des Präsidenten und betonte, dass die Kommentare aus dem Weißen Haus keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Zentralbank hätten. Nach der Entscheidung, den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen, erklärte Powell, die Fed sei in einer guten Position, um abzuwarten und habe es nicht eilig, die Zinspolitik zu ändern. Dies zeigt das Bestreben der Federal Reserve, ihre Unabhängigkeit zu wahren und Entscheidungen auf der Grundlage wirtschaftlicher Daten und Analysen zu treffen, anstatt politischen Druck zu erliegen.
Die einstimmige Entscheidung der Fed, den Leitzins unverändert zu lassen, reflektiert die Haltung der Währungshüter, dass die wirtschaftlichen Bedingungen eine Abwägung erforderten. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die von Unsicherheiten geprägt ist, ist es für die Federal Reserve von entscheidender Bedeutung, eine klare Linie zu verfolgen und keine impulsiven Entscheidungen zu treffen, die langfristige wirtschaftliche Stabilität gefährden könnten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Fed weiterhin gegen politischen Druck behaupten kann oder ob sich die Konflikte zwischen der Zentralbank und der Exekutive weiter zuspitzen werden.
Quelle: https://orf.at/stories/3392872/

